Die Liedtexte:


Ich lebe noch

Hoch in den Wolken über Husum's Dächern,
da soll ich schweben, hat man mir gesagt.
Mit 16 Frauen und einem bess'ren Leben,
und 'ner Million an jedem neuen Tag.

Eines wüßte ich doch, wie kommt man da hoch,
wie kommt man da hin, wo ich gar nicht bin.

Denn ich lebe noch,
mitten unter euch,
ich lebe noch,
mit den Füßen auf der Erde,
und wenn es anders wäre,
dann packt mich bei der Ehre,
nein - ich lebe noch.

Vielleicht habt ihr mich nicht so oft gesehen,
wie das so üblich war vor einem Jahr.
Ich bin ein bißchen unterwegs gewesen,
bis ich so müde wie die Tauben war.

Man zog mich hin und her,
zwischen Bergen und Meer,
zwischen Schlafen und Applaus,
war ich selten mal Zuhaus.

Doch ich lebe noch,
mitten unter euch,
ich lebe noch
nur ein bißchen leiser,
vielleicht ein bißchen weiser,
auf jeden Fall sehr heiser.
Doch ich lebe noch.

Mein Haus steht immer noch im selben Sand.
Mein Herz schlägt immer noch für dieses Land.
Ich spreche immer noch dieselbe Sprache.
Ich krieg' noch immer Tränen, wenn ich lache.
Ich fliege viel, aber ich flieg nicht hoch.
Nein nein, ich lebe noch. Mitten unter euch.
Ich lebe noch.
Mit den Füßen auf der Erde. Und wenn es anders
wäre, dann packt mich bei der Ehre.
Nein ich lebe noch.

Mein Haus steht immer noch im selben Sand, mein Herz
schlägt immer noch für dieses Land.
Ich spreche immer noch dieselbe Sprache.
Ich krieg' noch immer Tränen, wenn ich lache.
Ich fliege viel, aber ich flieg nicht hoch.
Nein nein, ich lebe noch. Mitten unter euch.
Ich lebe noch.
Mit den Füßen auf der Erde. Und wenn es anders
wäre dann packt mich bei der Ehre.
Nein ich lebe noch. Ich lebe noch. Ich lebe noch. Ich lebe noch.



Wie ein hungriger Wolf in der Nacht

Doktor, Doktor. Ich hab da eine Frage. Seit Tagen schlaf ich nicht sehr gut.
Doktor, Doktor. Ihnen kann ich es ja sagen. Dann packt mich plötzlich diese Wut.

Erst wird mir heiß, dann fang ich an zu frieren. Dann dröhnt der Kopf und ich habe das
Gefühl, ich muß raus auf die Straße, muß raus auf den Asphalt. Ich muß irgendwas zerschlagen, und mein Herz ist so kalt.
Und ich laufe und laufe,
wie ein hungriger Wolf in die Nacht.

Doktor, Doktor. Ich kann es nicht erklären. Kann man nichts dagegen tun ?
Doktor, Doktor. Sie müssen mir was geben. Um ein bißchen auszuruhen.

Erst werde ich starr. Dann fang ich an zu zittern. Mein Puls erschlägt mich
und ich habe das Gefühl: Ich muß raus unter Leute. Muß raus in die Nacht.
Ich muß mitten in die Meute, und ich will die große Schlacht.
Und ich laufe und laufe, wie ein hungriger Wolf in die Nacht.

Wie ein hungriger Wolf in der Nacht, auf der Suche nach dem Schaf.
wie ein hungriger Wolf in der Nacht, bring ich jeden um den Schlaf.
wie ein hungriger hungriger Wolf, beiß ich zu, Doktor, Doktor.
Ist das der Blues ?

Doktor, Doktor, meine Welt ist nicht ok. Ich glaub, da können auch sie nichts tun.
Doktor, Doktor, mein Kopf ist voll mit Raketen.
Und die lassen mich nicht ruhen.

Erst lieg' ich still, dann steigt in mir das Fieber. Die Augen drehn sich, und ich habe das
Gefühl, ich muß raus auf das Pflaster. Muß raus in den Wind. Irgendetwas treibt mich
vorwärts und ich fühl' mich taub und blind. Und ich laufe und laufe,
wie ein hungriger Wolf in die Nacht.

Wie ein hungriger Wolf in der Nacht,
schlag ich um mich, fasse ich zu.
wie ein hungriger Wolf in der Nacht, raub ich jedem seine Ruhe,
wie ein hungriger hungriger Wolf, schnapp ich zu, Doktor, Doktor.
Ist das der Blues ?

Wie ein hungriger Wolf in der Nacht,
auf der Suche nach dem Schaf,
wie ein hungriger Wolf in der Nacht,
bring ich jeden um den Schlaf.
Wie ein hungriger hungriger Wolf,
beiß ich zu ...
Doktor, Doktor, ist das der Blues ?



Vor meinem Fenster steht ein Baum

Vor meinem Fenster steht ein Baum.
Wuchs der Sonne nur entgegen.
Seine Nadeln sind nun braun.
In kurzer Zeit wird er sich legen.
Hilflos, hilflos steh ich daneben.
Mein grüner Traum ist ausgeträumt.
Er hat mich begleitet durch mein Leben.
Gegen jeden Sturm hat er sich gebäumt.
Er lebte von Sonne und von Regen.
Doch der Regen wurde schal.
Kahlen Zeiten gehen wir entgegen.
Und dann... "es war einmal".

Gestern wehte ein leichter Wind.
Doch mein Freund konnte ihm
nicht widerstehen.
"Sag mir, wo die Bäume sind.
Wer hat noch starke wachsen sehen".
Denkt doch mit an eure Kinder.
Sie leiden auch so wie der Baum.
Denn die Luft die wir noch atmen,
wird für uns alle zum bösen Traum.

Vor meinem Fenster liegt ein Baum.




Was bleibt sind die Politiker

Was machen die Tischler, wenn kein Holz mehr im Wald ist ?
Was machen die, was machen die ?!
Was machen die Bauern, wenn kein Vieh mehr das Gras frißt ?
Was machen die, was machen die ?!
Was machen die Gärtner, wenn die Blumen nicht blühen ?
Was machen die Hirten, wenn die Herden nicht mehr ziehen ?
Was machen die Fischer, wenn kein Fisch mehr im Meer lebt ?
Und was machen wir beide, wenn der Wind nur noch weht ?

Und was machen die Politiker ?
Sie reden und reden und reden und reden.
Und reden und reden und reden und reden. Und reden.

Was machen die Clowns wenn kein Kind sie vermißt?
Was machen die, was machen die ?!
Was machen die Dichter, wenn niemand mehr liest ?
Was machen die, was machen die ?!
Was machen die Richter, wenn hier nichts mehr passiert ?
Was machen die Pastoren, wenn ihr Herz nur noch friert ?
Was machen die Sänger, wenn die Stimmen versagen ?
Und was machen wir beide, an solch traurigen Tagen ?

Und was machen die Politiker ?
Sie reden und reden und reden und reden.
Und reden und reden und reden und reden. Und reden.

Was machen die Maler, wenn die Farben verblaßt sind ?
Was machen die, was machen die ?!
Was machen die Götter, wenn die Menschen voll Haß sind ?
Was machen die, was machen die ?!
Was machen die Väter, wenn der Sohn nicht mehr lebt ?
Was machen die Mädchen, wenn kein Herz für sie schlägt ?
Was machen die Hunde, ohne den Herrn ?
Und was machen wir beide dann auf diesem Stern ?

Denn was bleibt sind die Politiker !
Die reden und reden und reden und reden.
Und reden und reden und reden und reden
Ja was bleibt sind die Politiker !
Die reden und reden und reden und reden.
Und reden und reden und reden und reden
Die reden und reden und reden und reden.
Und reden und reden und reden und reden.
Reden und reden und reden und reden...



Die Meister des Glücks

He alter Freund. Wie kommst du hier her.
Tauchst plötzlich auf. Ausgerechnet.
Warst du nicht da drüben. Wo die Blumen blüh'n.
Wo das Gras noch grün ist. Hab ich recht.

Wo die Sonne noch scheint. Wo kein Kind Tränen weint.
Wo es Worte wie Feind oder Haß oder Krieg nicht gibt.

Was ist geschehen. War das alles verkehrt. Hat sich dort was verändert
In der letzten Zeit.

Du bist doch gegangen. In den ewigen Sommer. Woran wir nicht
glaubten war für dich nicht weit.

Und was ist mit den Frauen ?
Mit dem Milch und Honig Traum ?
Mit dem Guru in weiß, der sich selbst nur
zu helfen weiß.

Wohin willst du geh'n ? Er ließ euch alle stehn.
Denn sein goldenes Herz ist erfroren in der Nacht.
Wohin willst du nun?  Hier gibt's nichts zu tun.
Schau in die Wolken, dort sitzt er und lacht.

He alter Freund.
Die Chancen sind groß.
Du findest schon einen. Ganz sicher.
Du faltest die Hände. Für ein fremdes Gebet.
Für einen neuen Meister der bald vor dir steht.
Der das Wort Liebe schenkt. Und was ganz anderes denkt.
Der dir Träume verkauft, weil er selber sie nicht mehr braucht.

Wohin willst du geh'n.
Wohin willst du denn gehen ?
Denn sein goldenes Herz ist erfror'n in der Nacht.
Wohin willst du nun ? Hier gibt's nichts zu tun.
Schau in die Wolken dort sitzt er und lacht.
Wohin willst geh'n ?
Wohin kannst du noch geh'n ?
Sein vergoldetes Herz ist gefloh'n in der Nacht.
Wohin willst du nun ? Hier kannst du nichts tun.
Schau in die Wolken...




Einer ist mehr als genug

Und am Sonntag holt er sich den schwarzen Ledermantel
'raus, mit der Taille und den breiten Schultern.
Und am rechten Ärmel
streift er sich die rote Binde auf, und schon
stellt die neue Kraft sich ein.

Und dann ruft er Leo an, und Leo wartet schon.
Treffpunkt halb sieben, wie immer.
Schnell die Flasche in die Tasche und den Schlagring
in die Hand. Und nichts wie weg aus diesem öden Zimmer.

Und draußen hallt das Pflaster unter seinem
Nagelschritt. Und er pfeift sich ein Lied in den Wind.
Und im Geiste marschieren schon alle anderen mit.
Auch wenn es heut nur wenige sind.

Und wir lachen, dabei sollten wir weinen.
Und wir winken ab, und sollten doch schreien.
Denn es lohnt sich noch nicht, bei einem.
Doch morgen, können es Tausende sein.

Und die schwarze Truppe trifft sich im Dunkel
dieser Nacht. Im Steinbruch wo es keine Zeugen
gibt. Und sie träumen sich die Welt kaputt.
Ein Narr wer dabei lacht. Und dann singen sie
ein scharfes Lied.

Und dann steht Leo auf.
Und Leo weiß Bescheid, denn Leo ist schon 18 Jahre.
Und Leo sagt, es ist soweit: wir brauchen eine neue Zeit,
und Leo hat blonde Haare.
Und draußen hallt das Pflaster unter ihrem
Nagelschritt. Die Nacht ist nicht zum schlafen da.
Und im Geiste marschieren schon alle anderen mit.
Ein Lied - zwei drei - von Erika:
"Auf der Heide blüht ein kleines
Blümelein, und das heißt..."

Und wir Schlafen.  "...Erika"
Dabei sollten wir wach sein.
Und wir schweigen. Dabei sollten wir was tun.
Denn es lohnt sich bestimmt schon bei einem.
Denn einer ist mehr als genug.

Und wir lachen, dabei sollten wir weinen.
Und wir winken ab. Und sollten doch schreien.
Denn es lohnt sich bestimmt, schon bei einem.
Denn morgen, können es Tausende sein.

Ja wir lachen, dabei sollten wir weinen.
Und wir reden, dabei sollten wir was tun.
Und es lohnt sich bestimmt, schon bei einem.
Denn einer, ist mehr als genug...



Träum weiter

Träum weiter. Von dem unerfüllten Glück.
Träum weiter. Träum dich noch ein Stück zurück.
Was du erwartet hast, passierte längst revue.
Dabei hast du geschlafen. Erfüllen wird es sich nie.
Träum weiter.

Nächte die ich wachte.
Schenkte ich nur dir.
Dinge die du dachtest.
Erklärtest du nie mir.
Du hast mich nie verstanden.
Und dachtest nur an dich.
Kariere war das Größte,
und wo blieb ich ?

Träum weiter.
Bevor ich dran zerbreche, leb' ich doch lieber allein.
Nur ich bin jetzt noch angesagt. Und dabei könnt ich schrein.
Wer liebte muß auch leiden. Das geb ich gern zurück.
Ich schmeiß es hin, und wende mich ab. Und sterb' dabei ein Stück.
Träum weiter von dem unerfüllten Glück.
Träum weiter. Träum dich noch ein Stück zurück.
Was du erwartet hast, passierte längst in Revue.
Dabei hast du geschlafen. Erfüllen wird es sich nie.
Träum weiter.
Träum weiter.
Träum weiter.
Träum weiter...



Stunde der Kindergang

In den atemlosen Stunden, wenn die Uhren leise schlagen,
ziehn mit gnadenlosen Spielen, Johnnys Freunde durch die Stadt.
Und sie sitzen auf den Mauern. Werfen Steine in die Sterne.
Suchen in verborgenen Ecken Stroh für ihre müden Glieder.

Und wer fortschleicht muß beweisen, daß es keine Feigheit war,
Johnny hat ein blankes Messer. Damit zielt er auf den Mond.

Klein Chikago auf den Straßen. Johnny dreht den letzten Pfennig,
und sie kochen wilde Speisen aus Orangen und aus Gras.
Und die Freunde singen Lieder. Die die anderen niemals hörten.
Weil die anderen die Ruinen niemals sahen, wo Johnny spielte.
Und der kleine Chiko, Chiko fällt herab aus 15 Metern,
vom Gerüst das einer baute, als die Stadt noch Pläne hatte.
Als die Zukunft ihm gehörte.


Das ist die Stunde der Kindergang. 1989.
Die Stunde der Kindergang. 1989.

Johnny wacht in ihren Träumen. Und sie schlafen, schlafen.
Nur die Katze mit dem Zauberzahn springt durch die kurze Nacht.
Und er macht den Plan für morgen. Denn die Zeit geht schnell vorbei. Und die anderen werden fragen, wie es weitergehen soll.

Und er denkt an Jenny Miller.
Doch er weiß schon nicht mehr wann sie ging
und was sie sagte, als er blieb.

Das ist die Stunde der Kindergang. 1989.
Die Stunde der Kindergang. 1989.

Er stiehlt die letzte Rose vom dem letzten Stückchen Grün, das
von großen scharfen Hunden gesichert wird am Abend.
Und er wirft sie in die Sterne, und er weiß er wird ihr folgen, in den Norden, in die Berge, wo noch Wasser ist zum Leben,
und die Luft um nicht zu sterben.

Und als alle anderen schlafen, nimmt sich Johnny sich ein paar Sachen,
für den Winter, für die Kälte, für die lange weite Fahrt. Aber einer sieht ihn
springen von der alten hohen Mauer. Die die Kinder von den andern schon
so viele Jahre trennte. Und er weiß es, Johnny ist zu alt für gnadenlose Spiele.
Auf den Straßen, in den Ecken.

Johnny ging.
Es ist vorbei.

Und er mußte nicht beweisen, daß es keine Feigheit war.
Er vergaß sein blankes Messer, und das zielt:
Auf den Mond.


Schont mir die Sonne

Reicht mir den Helm und dann gebt mir die Stiefel
Das Salz in den Topf und das Brot und die Bibel
Und sagt nicht "adieu" sagt "wir sehn uns bald wieder"
In Jahren...vielleicht seid ihr alle noch hier
Und die Sonne
Denkt an die Sonne
Schont mir die Sonne
Und wenn ihr alles verbraucht
Und wenn ihr alles verkauft
Und wenn ihr Feste feiert um jeden Preis
Dann denkt an die Sonne
Schont mir die Sonne
Denn wenn ich wiederkomm' möchte ich sie gern sehn
Drum schont mir die Sonne

Sie schließen die Luke er winkt durch das Glas
Zum letzten mal sieht er auf Blumen und Gras
Und der Countdown geht weiter es gibt kein zurück
Und dann winkt er noch einmal... ein warnender Blick
Auf die Sonne
Schont mir die Sonne
Und wenn euch alles gehört
Und wenn ihr alles zerstört
Und wenn ihr Feste feiert um jeden Preis
Dann denkt an die Sonne
Schont mir die Sonne
Denn wenn ich wiederkomm' möchte ich sie noch sehn
Drum schont mir die Sonne........

Und der Rauch war verschwunden
Die Nacht war kalt
Die Sonne war nicht zu sehn
Und die Erde fror
Sie war müde und alt
Und dann... auf einmal...am Horizont...
Sahn sie sie aufgehn
Und sie feierten Feste um jeden Preis
Was blieb war die Sonne
Sie schonten die Sonne
Denn wenn ich wiederkomme möchte ich sie noch sehn
Drum schont mir die Sonne
Und sie schonten die Sonne
Schont mir die Sonne
Und sie schonten die Sonne